BSD daemon

NetBSD Dokumentation:

Aufbau einer ISDN Verbindung

Aufbau einer ISDN Verbindung


Aufbau einer ISDN Verbindung


Einführung (zurück)

NetBSD hat eingebaute ISDN Unterstützung. Das ISDN System basiert auf dem ISDN4BSD Projekt, verwendet aber (bezogen auf die allgemeine ISDN4BSD Dokumentation) in NetBSD einige andere Datei- und Pfadnamen.

Es ist sehr einfach ein NetBSD System per ISDN mit dem Internet zu verbinden. Dieses Dokument ist eine kurze Anleitung zu den notwendigen Schritten, vorausgesetzt:

Es sind viele verschiedene Konfigurationen möglich, wenn Sie eine spezielle benötigen sollten sie die ISDN4BSD Dokumentation und die entsprechenden Man Pages konsultieren. The Care and Feeding of ISDN4BSD. Es beschreibt verschiedene Setups, erläutert Tricks zur Fehlersuche und bietet weitere Hintergrundinformationen.

Dort gibt es ebenfalls die ISDN4BSD FAQ.

Konfiguration des Kernels (zurück)

Bevor Sie ISDN nutzen können, müssen Sie die ISDN Unterstützung in die Kernelkonfiguration übernehmen sowie einen neuen Kernel kompilieren und installieren.

In sys/arch/i386/conf/GENERIC_ISDN sind die unterstützten ISDN Karten aufgeführt. Übersicht nach Bussystemen: PCI, ISA, ISAPNP, oder PCMCIA Busse (auch für nicht i386 Computer), oder in sys/arch/amiga/conf/ISDN für unterstützte Amiga Zorro-Bus Karten. Sie müssen den entsprechend benötigten Treiber und die passenden Optionen dafür herausfinden. Einige Treiber unterstützen eine Vielzahl verschiedener Karten, so das das einkompilieren dieser Optionen in den Kernel dessen Größe unnötig erhöht. Sie können daher für diese Treiber die zu installierenden Optionen angeben. Zusätzlich benötigen Sie die globalen ISDN Devices isdn, isdnctl und ippp. Letzteres benötigt eine Nummerierung; wenn Sie nur eine ISDN Verbindung haben reicht es eine 1 anzugeben.

Einrichten und einbinden von /etc/isdn (zurück)

Zuerst müssen Sie das Verzeichnis /etc/isdn erstellen. Schauen Sie sich danach die Beispieldateien in /usr/share/examples/isdn an und kopieren Sie die entsprechenden "holidays" und "isdnd.rates" Dateien (mit genau diesen Namen, die Beipiele haben leich abgeänderte Dateinamen) nach /etc/isdn.

Wenn Sie zum Beispiel in Deutschland, Schleswig-Holstein leben, kopieren Sie holidays.D.SH aus /usr/share/examples/isdn als "holidays" nach /etc/isdn und isdnd.rates.D als "isdnd.rates". Wenn Sie, oder Ihr Provider, nicht an der Kalkulation und somit an den Feiertagen interessiert sind, können Sie "holidays" und "isdnd.rates" leer lassen.

Wenn Sie keine entsprechenden Beispiele für ihre ISDN Verbindung finden können, reicht es leere Dateien zu erstellen.

Erstellen von /etc/isdn/isdnd.rc (zurück)

Es wird angenommen, daß Sie eine einzelne Verbindung zur Ihrem ISP aufbauen wollen. Dies wird mit Hilfe des "ippp0" (ISDN ppp) Devices erreicht. Erstellen Sie dazu eine isdnd Konfigurationsdatei /etc/isdn/isdnd.rc mit folgendem Inhalt:

system
ratesfile		= /etc/isdn/isdnd.rates	# Name & Pfad der Tarifdateien
entry name		= world			# Name für diese Konfiguration
usrdevicename	      	= ippp
usrdeviceunit	       	= 0
ppp-auth-paranoid	= no
ppp-send-auth	       	= pap     		# könnte auch "chap" sein
ppp-send-name	       	= "MEIN-LOGIN-NAME"	# entsprechend ersetzen
ppp-send-password  	= "MEIN-PASSWORT" 	# mit Ihrem Passwort ersetzen
isdncontroller  	= 0
isdnchannel		= -1
direction		= out
local-phone-dialout	= XXXXX    		# Ihre eigene Telefonnummer
remote-phone-dialout	= XXXXX    		# Telefonnummer Ihres Providers
remdial-handling	= first
dialin-reaction		= reject
dialout-type		= normal
b1protocol		= hdlc
unitlength		= 0
unitlengthsrc          	= conf
idletime-outgoing	= 1000
earlyhangup		= 0
dialretries		= 5
dialrandincr		= on
recoverytime		= 2
usedown			= off
downtries		= 2
downtime		= 30

Diese Konfiguration ist für eine Flatrate; wenn dies nicht auf Sie zutrifft, sollten Sie später die Zeiteinstellungen überabreiten. Lassen Sie uns aber erst eine funktionierende Verbindung herstellen.

Die Einstellungen in der oben besprochenen Konfiguration sind:

ppp-send-auth

Dies ist entweder "pap" oder "chap". Ihr Provider teilt Ihnen dies mit oder Sie können es durch auprobieren herausfinden. ISDN4BSD FAQ zeigt ihnen wie Sie die Fehlermeldungen deuten müssen, um herauszufinden, was ihr Provider erwartet.

ppp-send-name

Ihr vom Provider zugeteilter Loginname. Wenn Sonderzeichen wie z. B. '#' vorkommen, sollten Sie ihn besser innerhalb von zwei Anführungszeichen " " schreiben.

ppp-send-password

Das vom Provider zugeteilte Passwort. Sollte ebenfalls inerhalb von zwei Sonderzeichen " " stehen.

local-phone-dialout

Ihre eigene Telefonnummer, gewöhnlich ohne Vorvorwahl. Dies teilt Ihr Computer dem ISDN mit, um anzuzeigen woher der Anruf kommt. Wahrscheinlich wird sich Ihr Provider nicht dafür interessieren, da das ISDN Netz falsche Nummern aus ihrer Verbindung automatisch entfernt.

remote-phone-dialout

Die Telefonnummer die angerufen werden soll.

Erstellen von /etc/ifconfig.ippp0 (zurück)

Der einfachste Weg das Netzwerkinterface so zu konfigurieren, daß es mit der Welt kommunizieren kann, ist die Datei /etc/ifconfig.ippp0 mit folgendem Inhalt zu erstellen:

inet 0.0.0.0 0.0.0.1 link1 down

Dies konfiguriert das ippp0 Interface mit folgenden Parametern:

Routing einrichten (zurück)

Da wir davon ausgehen das dies die einzige Verbindung (oder zumindest die Hauptverbindung) ins Internet ist, setzen wir eine Standardroute über das ISDN Interface. Wenn die Konfiguration der /etc/ifconfig.ippp0 wie oben beschrieben übernommen wurde muss lediglich noch folgendes in /etc/rc.conf eingetragen werden:

defaultroute="0.0.0.1 -iface"

Wenn Sie die IP Adresse des Providers eingesetzt haben, müssen Sie diese hier ebenfalls eintragen.

Den ISDN-Daemon im Bootprozess starten (zurück)

Um den ISDN Management Daemon während des Bootprozesses zu starten sollte

isdnd=YES

in die /etc/rc.conf eingetragen werden.

Reboot (zurück)

Das hier ist zwar nicht Windows, aber Sie sollten neu booten um zu überprüfen ob alles wie erwartet funktioniert.

Einwählverbindungen ohne Flatrate Tarif (zurück)

Wenn Sie ein ISDN Interface in einer /etc/ifconfig.* Datei konfigurieren, aber nicht wünschen das isdnd dieses während des Bootens startet ist
autoupdown=no
in die isdnd.rc Konfiguration einzutragen.

Um die Verbindung nach einiger Idle-Zeit (also Zeit, in der keine Daten fließen) zu beenden, müssen einige der Konfigurationsdateien angepasst werden (in der Man Page zu isdnd.rc(5) stehen weitere Details). Hier folgt ein Beispiel für eine bidirektionale Verbindung mit asymetrischen Abbruchsbedingungen:

idletime-incoming       = 120           # Abbruchzeit für eingehende Daten in Sekunden
idletime-outgoing       = 55            # Abbruchzeit für ausgehende Daten in Sekunden
earlyhangup	    	= 5             # Abbruch der Verbindung 5 Sekunden bevor die 
                                        # nächste Gebühreneinheit anfällt
ratetype                = 0             # Tarifdatei die genutzt wird (Index)
unitlength              = 90            # Gebühreneinheit in Sekunden
unitlengthsrc           = aocd          # Wir bekommen Tarifinformationen
                                        # deshalb sollen diese abgeglichen werden

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(Ihre Meinung) $NetBSD: index.html,v 1.13 2005/09/28 17:24:39 mishka Exp $
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